Gute Bildung schafft die Voraussetzung für Selbstbestimmung, Chancengerechtigkeit, gerechte Teilhabe und Integration. Gute Bildung ist zudem Voraussetzung für unseren wirtschaftlichen Wohlstand, der in jeder Generation aufs Neue erarbeitet wird. Die Schulen in Essen arbeiten in diesem Sinne sehr erfolgreich und befähigen Schülerinnen und Schüler zur persönlichen Entfaltung in sozialer Verantwortung. Diese erfolgreiche Arbeit unserer Schulen wollen wir stärken. Gemeinsam setzen wir uns daher für mehr und bessere Angebote entlang der ganzen Bildungskette ein, standortunabhängig und ohne soziale Bruchlinien. Schulen sind Orte der Verständigung, Integration und Demokratieförderung und müssen entsprechend gestärkt werden. Unsere Bildungseinrichtungen stehen nicht erst seit der Corona-Pandemie vor großen
Herausforderungen. Wir wollen sie weiterhin bestmöglich dabei unterstützen, ihren BildungsBetreuungs- und Erziehungsauftrag zu erfüllen.
Der bedarfsgerechte Ausbau und die Sanierung unserer Schulinfrastruktur sind Schwerpunkte der Schulpolitik und werden konsequent fortgesetzt.
Hauptaufgabe in den nächsten Jahren wird die Schaffung einer ausreichenden Zahl von Schulplätzen im Primar- und Sekundarbereich sein, um die gesetzliche Pflicht zu erfüllen, jeder Schülerin und jedem Schüler einen Schulplatz zur Verfügung zu stellen.
Wir wollen in Essen ein breit gefächertes Schulangebot sicherstellen, indem Eltern zwischen verschiedenen Schulformen wählen können. Ein leistungsfähiges Schulsystem muss bedarfsgerecht aufgestellt sein.
Wir erwarten von der Verwaltung eine partizipative und zukunftssichere Schulentwicklungsplanung, mit dem Ziel Schulplätze in allen Schulstufen, Schulformen und -arten bedarfsgerecht bereit zu stellen. Maßgeblich sind für uns der Elternwille und der Erhalt der großen Schulvielfalt der Essener Bildungslandschaft, inklusive der Berufskollegs.
Im Sinne der Schulvielfalt und mit Blick auf den Elternwillen werden wir insbesondere an Gesamtund Realschulen weitere Plätze schaffen.
Unsere Gymnasien werden wir für die Umstellung auf G9 ertüchtigen.
Zudem ist uns die Modernisierung unserer Schulinfrastruktur ein besonderes Anliegen.
Die vielen bereits in Bau oder Planung befindlichen Schulbauprojekte (Neubauten, Sanierungen, Erweiterungen) werden wir daher um weitere Projekte ergänzen. Die vom Rat der Stadt beschlossene Schulbauleitlinie werden wir bei den anstehenden Schulbaumaßnahmen der kommenden Jahre anwenden. Schulgebäude sollen zukunftsweisend und nachhaltig mit Blick auf gemeinsames Lernen und ökologische Standards gebaut werden.
Das Sonderinvestitionsprogramm zur Sanierung von Schultoiletten ist bereits in der Umsetzung. Am Ziel der Realisierung bis 2022 halten wir fest.
Den Schulsozialindex des Landes wollen wir auf Essen adaptieren und dabei weitere Parameter, wie beispielsweise bereits vorhandene Ressourcen an der Schule, berücksichtigen.
Wir unterstützen die Einrichtung von weiteren Familienzentren an Kitas. Die Ausweitung auf Grundschulen wollen wir prüfen.
Bei zukünftigen Planungen von Grundschul- und KiTa-Standorten wollen wir prüfen, ob die Einrichtung eines „Hauses des Lernens“ möglich und sinnvoll ist.
Wir werden das Angebot im Offenen Ganztag nachdrücklich weiter ausbauen, auch um den Rechtsanspruch im Jahr 2025 erfüllen zu können. Dabei wollen wir sowohl neue Ganztagsräume bauen als auch Schulen dabei unterstützen, ihr pädagogisches Konzept so weiterzuentwickeln, dass der gesamte Schulraum für Unterricht und Ganztagsbetreuung zur Verfügung steht.
Modelle des gebundenen Ganztags werden wir fördern, wenn sich eine Schule hierzu auf den Weg macht.
Wir wollen die Schulen dabei unterstützen, pädagogische, kulturelle, politische, musische und bewegungsorientierte Fördermöglichkeiten stärker zu nutzen. Hierfür wollen wir Netzwerkstrukturen im Sinne einer ganzheitlichen Bildung fortentwickeln und durch mehr Kooperationen zwischen Schulen untereinander, mit Vereinen im Stadtteil und weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Schulumfeldarbeit ausbauen.
Wir wollen mehr Essener Schulen für das Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ gewinnen und unsere Essener Bildungseinrichtungen, insbesondere die Schulen, bei der Umsetzung von Konzepten für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ unterstützen.
Wir wollen die Schullandschaft unserer Stadt so ertüchtigen, dass Bildung unter den Bedingungen der Digitalisierung erfolgreich ist.
Alle Schulen müssen mit stabilem WLAN und digitalen Präsentationstechniken in Klassen- und Fachräumen ausgestattet werden. Die Ausstattung der Schulen mit mobilen Endgeräten muss deutlich verbessert werden.
Ziel der Stadt Essen muss es sein, alle ihr zustehenden Mittel des Digitalpaktes vollständig und rechtzeitig abzurufen.
Zu diesem Zweck werden wir das Alfried-Krupp-Schulmedienzentrum (AKSMZ) personell so verstärken, dass es diese Aufgabe federführend erfüllend kann.
Soweit leistbar, soll das AKSMZ auch technische und pädagogisch-didaktische Kompetenzen durch Fortbildungen von Lehrerinnen und Lehrern zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in die Schullandschaft tragen.
Wir werden die Schulen bei der Einführung und vielfältigen Nutzung digitaler Lernplattformen unterstützen.
Wir werden die Anzahl der bei der Stadt Essen angesiedelten Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter nachhaltig erhöhen. Für die Verteilung der neu zu schaffenden Stellen werden wir einen Schulsozialindex einführen, der wichtige Parameter so erfasst, dass die Schulen mit besonderen Herausforderungen in ihrer wichtigen Arbeit besser unterstützt werden.
Für ein modernes Lernumfeld wollen wir mehr multiprofessionelle Teams schaffen.
Wir werden die Sekretariatsstunden an Grundschulen so ausweiten, dass die Schulen an jedem Tag der Woche in einer festen Kernzeit erreichbar sind.
Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf sollen auch künftig die Wahlmöglichkeit besitzen, ob ihr Kind eine Regel- oder eine Förderschule besuchen soll. Daher werden wir zum einen die bestehende Förderschullandschaft erhalten und weiter pflegen. Zum anderen werden wir die
Regelschulsysteme, die den Weg der Inklusion gehen, unterstützen. Grundsätzlich soll Inklusion an jeder Essener Schule möglich sein.
Das bestehende System aus Gemeinschafts- und Bekenntnisgrundschulen werden wir erhalten. Beide Schularten werden von uns gleichermaßen unterstützt.
Wir wollen Schulen dabei unterstützen, ein gesundes Frühstücksangebot anzubieten. Für ein ausgewogenes Angebot braucht es im Ganztagesbereich tägliche Auswahlmöglichkeiten aus vegetarischen und anderen Gerichten. Im besten Fall besteht das Angebot aus regionalen oder FairTrade-Produkten.
Im Falle von Neubauten oder Generalsanierungen wollen wir Schulen, die sich hierzu auf den Weg machen wollen, bei der Entwicklung eines tragfähigen Konzeptes zur Einrichtung von Frischeküchen unterstützen.
Auch die gebundenen Ganztagsschulen, an denen die Stadt für das Mittagessen zu sorgen hat, wollen wir bei der Weiterentwicklung des Angebotes mit täglich einem vegetarischen Alternativangebot und im besten Fall mit regionalen oder Fair-Trade-Produkten unterstützen.
Wir wollen, dass jedes Kind in Essen schwimmen lernt. Hierzu sind die vorschulischen Angebote zu stärken. Das Schulschwimmen wollen wir, auch durch die Kooperation mit Schwimmvereinen, so stärken, dass an den Schulen Schwimmunterricht in der im Lehrplan verankerten Form durchgeführt werden kann.
Der Erwerb der deutschen Sprache ist für zugewanderte Schülerinnen und Schüler die wichtigste Voraussetzung für ihre Integration. Im Rahmen der Förderung von Mehrsprachigkeit kommt aber auch der Erstsprache eine besondere Rolle zu.
Wir wollen die Angebote des Zweiten Bildungsweges zukunftssicher aufstellen.
Wir wollen gemeinsam die berufliche Bildung in Essen stärken, Berufskollegs attraktiv halten und damit die Chancen für die junge Generation verbessern. Berufliche und akademische Bildung sehen wir als gleichwertig an.
Wir wollen die Weiterbildungsangebote in unserer Stadt stärken und bestehende
Weiterbildungsmöglichkeiten durch gezielte Ansprachen transparenter machen.
Essen ist ein attraktiver Wissenschaftsstandort mit herausragenden Hochschulen und zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Im Dialog mit allen Beteiligten wollen wir Projekte aus dem „Aktionsplan Wissenschaft“ zum Erfolg führen und die „Initiative Wissenschaftsstadt Essen“ fortsetzen.
Wir wollen gemeinsam mit allen Beteiligten einen „Universitätsentwicklungsplan“ für die nächsten 10 bis 15 Jahre auf den Weg bringen, unter anderem hinsichtlich Entwicklungsperspektiven, Raum und Flächenbedarfsplanung, und der besseren Erreichbarkeit per ÖPNV und Fahrrad.
Die „Universitätsallianz Ruhr“ wollen wir stärken und aktiv mitbegleiten um damit die starke Stellung der Metropolregion Ruhr in Wissenschaft und Spitzenforschung weiter auszubauen.
Wir wollen neue Forschungszentren wie z.B. ein Fraunhofer-Institut, ein Max-Planck- Institut oder ein Leibniz-Institut unter dem Stichwort „Innovation made in Essen“ in unsere Stadt holen. Mögliche Forschungsschwerpunkte sind: Green Tech, Medizin, Ökologie und soziale Innovation.
Die Universität Duisburg-Essen und das Universitätsklinikum gehören zu den größten Arbeitgebern in unserer Stadt und bilden Fachkräfte in unterschiedlichen Bereichen aus, etwa Ingenieurinnen und Ingenieure und Lehrerinnen und Lehrer bzw. Medizinerinnen und Mediziner. Wir wollen dazu beitragen, dass diese jungen Talente auch dauerhaft ihre Heimat in Essen finden.
Wir setzen uns, gemeinsam mit dem NRW-Studierendenwerk dafür ein, die Essener Studierendenwohnheime nach aktuellen Standards zu modernisieren und mehr Wohnheimplätze zu schaffen.
Ein strukturierter Dialog zwischen Wissenschafts- und Stadtgesellschaft ist uns wichtig. Bereits bestehende Projekte wie die „KinderUni“ und den „Wissenschaftssommer“ unterstützen wir und befürworten weitere Formate der Wissenschaftskommunikation.
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