Die CDU Holsterhausen beklagt die mangelnde Beteiligung der Bezirksvertretung III bei der Aufstellung von bis zu sieben sogenannten Parklets als „Real-Labor Stadtterrassen“ durch die Stadtverwaltung Essen in den Monaten August und September 2022. Darüber hinaus kritisieren die Christdemokraten den Eingriff als zu umfassend. Dazu der Vorsitzende der Holsterhauser Christdemokraten und direkt gewählte Ratsherr für Holsterhausen, Dr. Andreas Kalipke:
„Die Stadtverwaltung Essen will in den Monaten August und September bis zu sieben weitere sogenannte Parklets auf der Gemarkenstraße aufstellen. Aufgrund der Massivität des Eingriffs werden die Bedarfe von Gewerbetreibenden und Anwohnern stark berührt, indem Parkmöglichkeiten für PKW schlagartig deutlich reduziert werden, wenn auch zeitlich befristet. Aufgrunddessen halten wir eine Beteiligung der politischen Gremien jetzt und für alle ähnlichen künftigen Maßnahmen, die im Rahmen des „Reallabors Holsterhausen“ durchgeführt werden sollen, für unerlässlich. Es darf keinen Blankoscheck für die Verwaltung für derartige Maßnahmen geben. Bei der Vorlage, welche die BV und den Ausschuss für Umwelt, Klima- und Verbraucherschutz im Juni des letzten Jahres erreicht hat und in dem die Pläne zur Aufstellung von Stadtterrassen in Holsterhausen angekündigt wurden, handelte es sich um eine reine Kenntnisnahme. Es musste davon ausgegangen werden, dass später eine Vorlage zur Entscheidung vorgelegt wird.“ Kalipke führt weiter aus: „Meine ausdrückliche Nachfrage bei den Verantwortlichen der Stadtverwaltung hat nun ergeben, dass eine Beteiligung der gewählten Gremien an der Entscheidung aber gar nicht geplant ist. Zudem: Der nun angekündigte Workshop kommt zu spät, liegt ungünstigerweise in den Sommerferien und soll gerade nicht mehr das „Ob“, sondern nur noch das „Wie“ diskutieren. Es bleibt auch zu fragen, wer dann letztlich über die Anzahl und die Standorte der Parklets bestimmt: Die Teilnehmer des Workshops, die nicht repräsentativ für die Bevölkerung sind, oder letztlich doch die Stadtverwaltung? Die von den Bürgern gewählten Gremien aber offensichtlich nicht.“ Dazu CDU-Bezirksvertreter Werner Ernst: „Wir fordern die Bezirksbürgermeisterin des Stadtbezirks III auf, die Sache der BV zu vertreten und auf einer Entscheidung in der BV zu bestehen, so dass eine demokratisch legitimierte Entscheidung und eine öffentliche Debatte erfolgen können.“
Die CDU Holsterhausen hat jedoch auch inhaltliche Kritikpunkte. Dazu ihr Vorsitzender, Andreas Kalipke: „Wir verschließen uns selbstverständlich nicht ausgewogenen Maßnahmen, um Anreize für ein verändertes Verkehrsverhalten zu setzen, und stehen dazu, über gute Angebote Menschen den Umstieg auf Rad und ÖPNV zu erleichtern und auch den Fußverkehr zu fördern, etwa durch Fußgängerüberwege auf der Gemarkenstraße. Dem hat sich die Stadt auch mit dem Modal-Split von 4×25 verpflichtet. Auch das „Parklet“ vor dem „Fachgeschäft für Stadtteilwandel“ hat sich etabliert. Massive Eingriffe aber wie nun die bis zu sieben Stadtterrassen, welche die Anwohner und die Gewerbetreibenden auf einer ohnehin nicht ungefährdeten Einkaufsstraße über Wochen belasten, sind aus unserer Sicht nicht ausgewogen. Holsterhausen ist für uns weder Labor noch Experiment, sondern hier leben konkrete Menschen mit konkreten Bedarfen, die es zu berücksichtigen gilt. Wir fordern daher eine in Umfang und Zeit deutlich reduzierte Maßnahme.“
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